Bitcoin vs. Fiatgeld vs. Gold – Was ist besser? | Blockdenker

Bitcoin vs. Fiatgeld vs. Gold – Was ist besser?

Welche Form von Geld ist überlegen? Hier vergleichen wir Bitcoin, Fiatgeld und Gold anhand der wichtigsten Eigenschaften von gutem Geld.

Kriterium Bitcoin Fiatgeld Gold
Knappheit 21 Mio. BTC limitiert Unbegrenzt druckbar Begrenzte Menge, aber Inflation durch Mining
Dezentralität Vollständig dezentral Zentralbanken kontrollieren Physisch dezentral
Zensurresistenz Nicht manipulierbar Konten einfrierbar Staat kann Goldbesitz beschränken
Fälschungssicherheit Blockchain-Technologie Hochwertige Drucktechniken Hohe Fälschungssicherheit, aber nicht perfekt
Transportierbarkeit Digital, weltweit in Sekunden Digital möglich, aber Banken nötig Schwer, hoher Transportaufwand
Teilbarkeit Bis zu 0,00000001 BTC Meist auf 2 Dezimalstellen begrenzt Schwer in kleine Einheiten zu teilen
Wertstabilität Hohe Volatilität Inflation zerstört Kaufkraft Seit Jahrtausenden wertstabil
Langfristige Werterhaltung Deflationär Kaufkraftverlust durch Inflation Hält seit Jahrtausenden Wert

Bitcoin

Knappheit

Bitcoin ist auf 21 Millionen Einheiten limitiert – genau genommen sind es 20.999.999,9769 BTC. Diese Begrenzung ist fest im Code verankert und kann nicht einfach geändert werden. Dadurch ist Bitcoin nicht nur extrem knapp, sondern auch das einzige Gut auf der Welt, dessen Knappheit mit absoluter Präzision bekannt ist.

Dezentralität

Es gibt niemanden, der Bitcoin kontrolliert, niemanden, der es offiziell repräsentiert, und niemanden, der es übernehmen oder einfach verändern könnte. Bitcoin gehört niemandem – und genau darin liegt seine Stärke. Die Kernessenz von Bitcoin ist seine Dezentralität, die es resistent gegen Manipulation macht. Das Netzwerk wächst durch enorme Netzwerkeffekte und wird umso robuster, je mehr Teilnehmer es nutzen.

Zensurresistenz

Durch seine Dezentralität ist Bitcoin absolut zensurresistent. Staaten wie China und Indien haben in der Vergangenheit versucht, Bitcoin zu verbieten, doch diese Maßnahmen erwiesen sich als wirkungslos. Die Verbote wurden nach kurzer Zeit gelockert oder aufgehoben, da Bitcoin weiterhin genutzt wurde – oft über dezentrale Plattformen. Unternehmen in Verbindung mit Bitcoin wichen ins Ausland aus, wodurch die staatlichen Restriktionen ihre Wirkung verloren.

Fälschungssicherheit

Bitcoin ist absolut fälschungssicher, da es auf Mathematik und Kryptografie basiert. In der Mathematik gibt es nur „wahr“ oder „falsch“ – eine Manipulation ist ausgeschlossen. Versucht jemand, im Netzwerk „unechte“ Bitcoin zu erzeugen, wird diese Transaktion von allen anderen Teilnehmern abgelehnt. Jeder kann die Echtheit seiner Coins selbst überprüfen – unabhängig von einer zentralen Instanz.

Transportaufwand

Bitcoin kann schnell und ohne Einschränkungen an jeden anderen Teilnehmer weltweit gesendet werden – unabhängig von geografischen Grenzen oder Banken. Ein möglicher Nachteil sind hohe Transaktionsgebühren, wenn das Netzwerk stark ausgelastet ist. Allerdings gibt es bereits Lösungen wie das Bitcoin Lightning Network, das nahezu kostenlose und sekundenschnelle Transaktionen ermöglicht.

Teilbarkeit

Wie der Euro den Cent als Untereinheit hat, lässt sich auch Bitcoin in kleinere Einheiten aufteilen. Ein Bitcoin besteht aus 100 Millionen „Satoshis“, sodass die kleinste Einheit 0,00000001 BTC (1 Satoshi) beträgt. Dadurch ist Bitcoin hochgradig teilbar und kann flexibel für unterschiedlichste Beträge genutzt werden.

Wertstabilität

Mit gerade einmal 15 Jahren ist Bitcoin noch ein junges Asset. Seine Marktkapitalisierung von 1,85 Billionen € ist im Vergleich zu internationalen Währungen wie dem Euro (15,56 Billionen €) relativ klein. Dadurch kommt es immer wieder zu starken Kursschwankungen.

Langfristige Werterhaltung

Bitcoin wurde als Wertspeicher konzipiert und zeichnet sich durch seine begrenzte Menge von 21 Millionen BTC aus. Im Gegensatz zu Fiat-Währungen, die durch Inflation an Kaufkraft verlieren, folgt Bitcoin einem deflationären Modell: Die Menge neuer Coins, die durch Mining entsteht, halbiert sich etwa alle vier Jahre (Halving), wodurch das Angebot langfristig verknappt wird. Diese Eigenschaften machen Bitcoin zu einem einzigartigen digitalen Asset, das auf lange Sicht als Absicherung gegen Währungsabwertung und inflationäre Geldpolitik dienen kann.



Fiat-Währungen

Knappheit

Fiat-Währungen wie der Euro oder der US-Dollar sind unbegrenzt druckbar. Zentralbanken können Geld nach Belieben drucken, um die Wirtschaft zu stimulieren oder Schulden zu finanzieren. Dies führt zu einer stetigen Entwertung der Währung und einer schleichenden Vermögensumverteilung von Sparern zu Schuldnern.

Dezentralität

Fiat-Währungen sind zentral gesteuert und unterliegen der Kontrolle der jeweiligen Zentralbank. Diese bestimmt die Geldpolitik, setzt Inflationsziele fest, legt den Leitzins fest und entscheidet über weitere wirtschaftliche Maßnahmen. Dadurch sind Fiat-Währungen stark von politischen und wirtschaftlichen Eingriffen abhängig.

Zensurresistenz

Fiat-Währungen sind grundsätzlich nicht zensurresistent, da sie vollständig von Banken und staatlichen Institutionen kontrolliert werden. Regierungen können den Zugang zu Bankkonten einschränken, Transaktionen blockieren oder Vermögenswerte einfrieren, wenn es politisch oder wirtschaftlich opportun erscheint. Ein Beispiel dafür ist der Freedom Convoy 2022 in Kanada, bei dem die Regierung Bankkonten von Protestteilnehmern ohne Gerichtsverfahren einfrieren ließ.

Mit der Einführung von Central Bank Digital Currencies (CBDCs) könnte das Zensurpotenzial noch weiter steigen. Da CBDCs direkt von Zentralbanken ausgegeben und verwaltet werden, hätten Regierungen eine noch nie dagewesene Kontrolle über Geldflüsse. Sie könnten gezielt Zahlungen blockieren, individuelle Transaktionen limitieren oder sogar Guthaben mit Ablaufdaten versehen. Dadurch wird das Risiko geschaffen, dass finanzielle Freiheiten stark eingeschränkt werden – sei es durch politische Maßnahmen oder soziale Steuerung.

Fälschungssicherheit

Fiat-Währungen gelten als anfällig für Fälschungen, insbesondere Banknoten und Münzen. Trotz Sicherheitsmerkmalen gelingt es Fälschern immer wieder, täuschend echte Kopien herzustellen. Das größte Problem dabei: Niemand kann genau sagen, wie viel Falschgeld tatsächlich im Umlauf ist.

Transportaufwand

Fiat-Währungen sind in physischer Form transportierbar, aber aufgrund ihres hohen Wertes und ihrer Anfälligkeit für Diebstahl oder Verlust unpraktisch für größere Transaktionen. Digitale Transaktionen sind zwar möglich, erfordern jedoch die Beteiligung von Banken oder Finanzdienstleistern, was mit Kosten und Verzögerungen verbunden sein kann.

Teilbarkeit

Fiat-Währungen sind grundsätzlich gut teilbar, da sie in verschiedene Nennwerte unterteilt sind – von großen Banknoten bis hin zu kleinen Münzen. Allerdings gibt es praktische Einschränkungen: Bargeldtransaktionen sind durch physische Stückelungen begrenzt, und Kleinstbeträge lassen sich nicht unbegrenzt genau aufteilen. Im digitalen Zahlungsverkehr besteht zwar theoretisch eine hohe Teilbarkeit, doch Banken und Zahlungsanbieter setzen oft Mindestbeträge oder Rundungsregeln fest. Zudem kann bei Bargeld ein Mangel an Wechselgeld die praktische Teilbarkeit einschränken.

Wertstabilität

Auf kurze Sicht sind Fiat-Währungen für den täglichen Gebrauch meist wertstabil, da Zentralbanken durch geldpolitische Maßnahmen wie Leitzinsanpassungen und Inflationssteuerung versuchen, größere Schwankungen zu vermeiden. Verbraucher können sich darauf verlassen, dass ihre Kaufkraft innerhalb weniger Wochen oder Monate weitgehend konstant bleibt.

Allerdings gibt es Ausnahmen, insbesondere in Ländern mit wirtschaftlicher Instabilität oder übermäßiger Geldmengenausweitung. Bei Hyperinflation kann eine Währung innerhalb kürzester Zeit massiv an Wert verlieren, was dazu führt, dass Preise für alltägliche Güter rasant steigen und Ersparnisse praktisch wertlos werden. Beispiele hierfür sind die Hyperinflation in Venezuela, wo der Bolívar innerhalb weniger Jahre nahezu seinen gesamten Wert verlor, oder in Zimbabwe, wo Banknoten mit Milliarden-Nennwerten im Umlauf waren.

Langfristige Werterhaltung

Langfristig betrachtet ist die Wertstabilität von Fiat-Währungen oft relativ, da selbst niedrige jährliche Inflationsraten über Jahrzehnte hinweg eine deutliche Entwertung der Kaufkraft bewirken können. Ein Beispiel dafür ist der Euro: Seit seiner Einführung im Jahr 1999 hat er durch anhaltende Inflation bereits rund 40 % an Kaufkraft verloren. Das bedeutet, dass Waren und Dienstleistungen, die damals 100 Euro kosteten, heute im Schnitt etwa 140 Euro kosten. Während diese schleichende Entwertung im Alltag oft nicht sofort auffällt, führt sie langfristig dazu, dass Ersparnisse in Fiat-Währung kontinuierlich an realem Wert verlieren.

Fun-Fact: Die durchschnittliche Lebensdauer einer Fiat-Währung beträgt etwa 27 Jahre.



Gold

Knappheit

Gold gilt als relativ knapp, da seine weltweiten Vorkommen begrenzt und die Fördermengen begrenzt skalierbar sind. Dennoch ist die tatsächliche Knappheit schwer exakt zu bestimmen, da unentdeckte Vorkommen existieren könnten – sowohl in der Erdkruste als auch im Weltraum. Sollte beispielsweise ein Asteroid mit großen Mengen an Gold auf der Erde einschlagen oder der Abbau von Gold im All wirtschaftlich rentabel werden, könnte das Angebot plötzlich drastisch steigen. In einem solchen Szenario würde Gold seinen Status als knapper Wertspeicher verlieren und erheblich an Wert einbüßen.

Dezentralität

Gold ist in physischer Form dezentral, da es von niemandem kontrolliert oder ausgegeben wird. Allerdings ist der Handel mit Gold stark zentralisiert, da Regierungen, Banken und Finanzinstitute den Markt dominieren und den Zugang regulieren können. Zudem lagert ein Großteil des weltweiten Goldes in Tresoren von Zentralbanken, wodurch es im Ernstfall beschlagnahmt oder schwer zugänglich gemacht werden könnte.

Zensurresistenz

Gold ist nur bedingt zensurresistent. Während physisches Gold außerhalb des Bankensystems gelagert werden kann, ist es in größeren Mengen schwer zu transportieren und zu sichern. Zudem haben Regierungen in der Vergangenheit mehrfach in den Goldbesitz eingegriffen. Ein bekanntes Beispiel ist das Goldverbot in den USA von 1933, als die Regierung unter Präsident Roosevelt den privaten Besitz von Gold über einen bestimmten Betrag verbot und Bürger zwangsweise enteignete. Solche Maßnahmen zeigen, dass Gold nicht vollständig vor staatlicher Kontrolle geschützt ist, insbesondere wenn es als Bedrohung für die Geldpolitik betrachtet wird.

Fälschungssicherheit

Gold ist grundsätzlich fälschungssicher, da es physikalische und chemische Eigenschaften besitzt, die schwer nachzuahmen sind. Dennoch gibt es raffinierte Fälschungen, wie mit Wolframkern gefüllte Goldbarren, die äußerlich kaum vom Original zu unterscheiden sind. Die Echtheit muss daher oft mit speziellen Tests, wie Ultraschall- oder Dichtemessungen, überprüft werden und ist teuer.

Transportaufwand

Gold hat einen hohen Transportaufwand, da es physisch schwer und wertvoll ist, wodurch Sicherheitsmaßnahmen erforderlich sind. Große Mengen müssen oft in gesicherten Tresoren oder unter bewaffnetem Schutz bewegt werden, was den Handel und die Aufbewahrung unpraktisch macht.

Teilbarkeit

Gold ist grundsätzlich teilbar, da es geschmolzen und in kleinere Einheiten gegossen werden kann. Allerdings ist diese Teilung unpraktisch, da sie spezielle Ausrüstung erfordert und oft mit Wertverlust durch Prägekosten oder Schmelzverluste verbunden ist. Zu alltäglichen Zahlungen ist Gold daher fast unbrauchbar.

Wertstabilität

Gold gilt als relativ wertstabil, da es über Jahrhunderte hinweg als Wertspeicher anerkannt ist und nicht unbegrenzt vermehrt werden kann. Kurzfristig kann der Preis jedoch schwanken, da er von Angebot, Nachfrage und wirtschaftlichen Faktoren beeinflusst wird.

Langfristige Werterhaltung

Über lange Zeiträume hat Gold seine Kaufkraft erhalten und sich als Schutz gegen Inflation und Währungsabwertung bewährt. Historisch gesehen konnte man für eine Unze Gold oft ähnliche Waren und Dienstleistungen kaufen – unabhängig von der jeweiligen Epoche oder Währung.



Fazit

Bitcoin, Fiat-Geld und Gold haben jeweils ihre Vor- und Nachteile, doch Bitcoin vereint viele der Stärken beider Systeme, ohne deren Schwächen zu übernehmen. Während Fiat-Geld kurzfristig praktisch und stabil im Alltag ist, verliert es langfristig durch Inflation an Wert. Gold ist ein bewährter Wertspeicher, aber unpraktisch in der Teilbarkeit, im Transport und in der Nutzung als Zahlungsmittel. Bitcoin hingegen ist absolut knapp, zensurresistent, leicht teilbar und transportierbar – und könnte langfristig das überlegene Geldsystem sein, insbesondere als digitales Wertaufbewahrungsmittel.